PROBLEME DES WETTER-RISK MANAGEMENT

Eines der Probleme des Weather Risk Management war es, daß es keine Weather-Risk-Produkte gab, die man kaufen oder verkaufen kann, um sich bei Bedarf gegen die Risiken abzusichern.

Der Wetter-Risiko Markt war und ist in gewisser Weise auch heute deshalb nicht homogen, weil die Interessenlage der potentiellen Marktteilnehmer viel zu zersplittert ist, weil sie viel zu spezifisch ist.

Im Gegensatz zu den Finanzmärkten exisitieren nur wenige standardisierte Produkte, die liquide genug sind, um jederzeit einen fairen und fortlaufenden Handel zu ermöglichen. Davon sind wir auch heute trotz vielversprechender Ansätze noch relativ weit entfernt. Jedoch hat die CME mit den standardisierten Wetterkontrakten bereits einen Schritt zum liquideren Handel von Wetter-Risiken (hier: Temperatur-Risiken) geschaffen. Die Umsätze sind besonders im Jahr 2005 stark angestiegen, was zeigt, daß mehr und mehr Teilnehmer den standardisierten Markt entdecken.

Das Problem ist aber nach wie vor, die vielen potentiellen Marktteilnehmer mit den sehr spezifische Interessen zu "bündeln". Mittels einer Standardisierung dieser Kontrakte, die die Risiken möglichst vieler Marktteilnehmer ansprechen ist es u.U. möglich, genügend Teilnehmer mit einer ähnlichen oder umgekehrten Interessenlage zu finden, um einen standardisierten Wetter-Risiko Markt zu schaffen. Dies ist am ehesten bei Temperaturprodukten der Fall, weil die Temperatur als Einflußgröße nach Schätzungen diverser Wetter-Risiko Studien ca. 80-90% des Absicherungsbedarfs ausmacht.

Auch hier zur Verdeutlichung ein Beispiel: Eine Scholodenfabrik in Mittelhessen will sich gegen zu hohe Sommertemperaturen absichern und zwar mittels eines digitalen Produktes. Selbst wenn es ein digitales Produkt für Temperaturspitzen im Sommer gäbe (z.B. über 33 Grad Celsius), dann wäre es zu erwarten, daß dieses standardisierte Produkt nun nicht gerade für die Kleinstadt in Mittelhessen sondern eher für Frankfurt kreiert wird. Der Unternehmer mit seinen spezifischen Risiken wird also selbst bei einem Handel mit standardisierten Produkten immer noch ein Restrisiko behalten, welches darin besteht, daß die Risiken vor der Haustür bestehen, das standardisierte Produkt aber nicht "vor der Haustür" angeboten werden kann.

(Wenn Sie der Meinung sind, hier auf dieser Seite fehlt etwas wichtiges: Bitte eine Mail an info@wrm.de )