WAS IST WETTER-RISK MANAGEMENT

Viele Firmen haben in Ihren Einnahmen und damit auch in Erträgen Wetter-Risiken. Bisher gab und gibt es keine oder keine effektiven Methoden, um sich gegen erkannte Wetter-Risiken im Unternehmen abzusichern. Im Gegensatz zu Finanz- und Warenprodukten, wo es absolut üblich und verbreitet ist, gegen Preisrisiken zu hedgen, kennt das unternehmerische Wetter-Risiko ein Hedging dieser Art bisher nicht. Eines der Probleme des Weather Risk Management ist und war es, daß es keine Weather-Risk-Produkte gab, die man bei kaufen oder verkaufen kann, um sich bei Bedarf gegen die Risiken abzusichern. Letzlich ist es aber sinnvoll, sich gegen so etwas Zufälliges, wie es das Wetter nun einmal ist, abzusichern.

Insgesamt muss man unterscheiden zwischen "digitalen Risiken" (Eintreffen oder Nicht-Eintreffen eines Ereignisses) und Risiken, die aus der Schwankung meteorologischer Parameter entstehen ("Parameter-Risiken").

Ein Beispiel für ein digitales Wetterrisiko ist z.B. das Auftreten eines Hurrikans. Da das einzelne Auftreten eines solchens Ereignisses an einem bestimmten Ort nicht als Meßgröße definiert werden kann spricht man hier von digitalem Risiko, was auch nur mit einem digitalen Produkt abgesichert werden kann. Ein typisches weather-risk Produkt für digitale Ereignisse sind Versicherungen.

Ein Beispiel für ein Parameter-Risiko ist die Abhängigkeit von der Temperatur. Bei niedrigen Wintertemperaturen ist der Energiebedarf von Haushalten und Industrie höher, daher hat der Energieversorger bei niedrigen Temperaturen höhere Energiemengen bereit zu stellen als bei normalen Temperaturen. Da mit dem Verkauf höherer Mengen höhere Einnahmen verbunden sind, wäre es für den Energieversorger vorteilhaft, immer niedrige Wintertemperaturen zu haben. Ein typisches Produkt, um sich gegen zu hohe Wintertemperaturen zu sichern wäre das vorherige Fixen einer bestimmten Temperatur auf einem bestimmten Niveau (Swap). Mit diesem Swap vereinbaren Käufer und Verkäufer von Temperatur-Risiko, daß bei Abweichungen vom gefixten Wert Ausgleichszahlungen vereinbart werden. Dann hat das Energieversorgungsunternehmen sein Risiko eliminiert, was bedeutet, daß es durch höhere Temperaturen per saldo keine Nachteile aber durch niedrigere Temperaturen auch keine Vorteile mehr hat.

Ähnlich aber auch wie man von der Temperatur abhängig sein kann, gibt es Abhängigkeiten von

- der Niederschlagsmenge

- dem Wind

- der Sonnenscheindauer

Da es in jedem der verschiedenen Risikoarten verschiedene Marktteilnehmer mit unterschiedlich orientierten Risiken und sehr unterschiedlicher Interessenlage gibt, ist es sinnvoll daß sich unterschiedliche Marktteilnehmer auf einem Marktplatz finden, damit Wetter-Risiken gehandelt werden können mit der Folge der Absorption des Risikos im Markt.

Die typischen, heute schon in USA standardisiert gehandelten weather-risk-Management Produkte sind caps, floors, collars und swaps mit Auszahlungen, die definiert sind als eine vorher festgelegte Summe multipilziert mit der tatsächlich festgestellten Abweichung eines Wetterpameters zum vorher vereinbarten sog. Strike-Price des Kontrakts.

Weiterführende Artikel zum Thema Weather-Risk-Management ( Quelle: www.finanztrainer.com )

Wetterderivate - Finanzmarktprodukte für das Management wetterbedingter Geschäftsrisiken

Eurex -Wetterderivate

Artikel: Dem Wetter eine Nase drehen

Dem Wetter ein Schnippchen schlagen!

 

 

 

 

 

 

(Wenn Sie der Meinung sind, hier auf dieser Seite fehlt etwas wichtiges: Bitte eine Mail an info@wrm.de )